Logbuch

Skipper

Seit gut 10 Jahren bin ich als Skipper (SKS) im Mittelmeer und auf dem Atlantik unterwegs und habe inzwischen gute 4.000 sm unter dem Kiel. Die Törns organisiere ich non-profit selbst. Die Yachten, die ich chartere, bewegen sich zwischen 33 und 54 Fuß. Meine Reviere sind bisher: Kroatien-Adria (von Rijeka über die Kornaten bis nach Korčula), Ägäis (Kykladen, Dodekanes-Revier), Tyrrhenisches Meer (Liparische Inseln, Nord-Sizilien), Balearen, Kanarische Inseln (siehe Segel-Blog 11/2024) und Karibik (Martinique – südl. Antillen). Es zieht mich immer mehr und wieder rein, das Segeln. Nie wird es zur Routine. Es gibt mir viel und ich mag es weitergeben. Und immer eine Handbreit Wasser unterm Kiel!

Gelesen. Seltsam: je näher John dem Ziel kam, desto mehr spürte er, dass er es gar nicht mehr brauchte. Die völlige Stille, die absolute Ziellosigkeit, was sollte er ernstlich damit? Er war Kapitän und hatte ein Schiff, er wollte kein Stück Küste mehr sein, kein Uferfelsen, der in die Jahrtausende schaute und an nichts Schuld war. (Sten Nadolny, Die Entdeckung der Langsamkeit)

04/2024. Durch die Kykladen. 440 sm.

ÄGÄIS TÖRN IM MÄRZ/APRIL 2024. Zurück von einem großartigen, 2-wöchigen Törn in den südlichen Kykladen mit einem abwechslungsreichen Inselhopping. 10 Mitsegler, die meisten 1 Woche dabei (Wechsel: Santorin). Wir haben schöne Inseln neu für uns entdeckt, etwa Sifnos, Ios und Koufonisia. Kleine, nette Häfen fanden wir in der Vorsaison vor, die meisten mit guten Versorgungsmöglichkeiten. Santorin dagegen, so schön der Anblick sein mag, ist verloren: ein zwar pittoreskes, doch überteuertes, überlaufenes Disneyworld mit Touris aus allen Herren Ländern.

Einsame, wunderschöne Buchten fanden wir auf Naxos und sogar Mykonos. Ein Highlight: Syros, meine Lieblingsinsel. Dort waren wir 2 Tage.  Die Reisezeit März/April ist super: Es sind kaum Schiffe unterwegs, kein Gedränge in Häfen, entspannte Menschen, Luft und Wasser schon erwärmt. Unsere Yacht (eine Sun Odyssee 479) war so richtig zum Genießen. Es waren recht stürmische Tage wie auch Flautetage dabei. Jeder Tag andere Winde. Zwei ganze Verweiltage legten wir ein zum Baden, Schlendern und Wandern. Wir sind unbeschadet nach Athen-Glyfada zurück – die Stimmung an Bord gelöst. Ach… ich könnte schon wieder. (Törn Tagebuch).

z.B. Segelrevier Kanarische Inseln

Die Kanaren sind ein Segelrevier der Superlative. 2023 und 2024, jeweils zum Saisonbeginn Anfang November, legen wir für zwei Wochen mit Charterschiffen der zuverlässigen Agentur „Four Seasons“ in San Miguel im Süden von Teneriffa ab. Nicht alle Kabinen werden belegt, so können auf Wunsch auch Einzelkabinen belegt werden. Als Skipper mit guter Erfahrung halte ich Kurs und Leinen in der Hand. Und jeder darf, nein soll ans Ruder.

Es geht hinaus aufs offene Meer, nach Gran Canaria hinüber nach La Palma, dann südlich gen La Gomera und schließlich zurück zum Heimathafen. Da sind einige Schläge von 50 – 60 sm dabei, für wir rund 10 Stunden brauchen. Wir machen fest in kleinen Marinas und ankern in Buchten. So lassen sich abwechslungsreiche Touren unternehmen. Es begegnen uns immer wieder Meeresschildkröten, Delphine und Wale: Wir genießen die Passatwinde.

Segeln ist Teamarbeit, egal ob beim Manöver auf hoher See, bei Ein- und Ausparken oder Essen machen, Ordnung halten und die Versorgung organisieren. Ausführliche Törn- und Revierberichte mit den schönsten Bilder stelle ich zeitnah immer online.

Impressionen Kana- rische Inseln 2023

ZUM KANAREN-TÖRN im November 2024 geht es hier.

Verstehe ich Dich richtig? Segeln?

Zen und die Kunst des Segelns. Zen ist ursprünglich eine Lebenshaltung aktiven und gradlinigen Strebens im Buddhismus. Übungen sind im Zazen (Sitzen) und im Ugokizen (Bewegen) verankert – der Weg des Kriegers. Vielleicht auch des fröhlichen Kriegers. Ganz sicher sogar.

Das ist zugleich der Ausgangspunkt für das Segeln. Zu wissen, wie es geht, das Technische verstehen, die Berücksichtigung des Wetters. Die Logistik muss stimmen, entscheidend für eine abwechslungsreiche Bordküche. Die Crew muss im Team zusammenfinden. Das ganze Regelwerk und die Kommunikation müssen stimmen. Alles zusammen ist Zen.

Zen des Segelns, d.h.: viel Weg, aber letztlich geht’s nicht ohne Start und Ziel. Zen ist ganzheitlich und dem Wesen nach eine Haltung plus Konzentration plus Erfahrung.

Wie weiter 2025?

2025 stehen noch keine Termine fest. Wer sich erkundigen möchte, gehe auf die Seite Segelprojekte. Überlegungen gibt es, doch eine entscheidende Frage ist offen: Werde ich ein eigenes Schiff haben? Aber welches?

Es ist gut möglich, dass ich dann längere Blauwasserfahrten mache. Reviere waren bisher Adria, Balearen, Ijsselmeer, Liparische Inseln/ Sizilien/ Sardinien sowie die Ägäis.

Wann und wie lange muss sich zeigen. Eins nach dem anderen. Nur vermeide ich gerne die Hauptsaison, wenn die Marinas überlaufen sind und die Sonne knallt.

Logbuch mit Pfiff?

Zu den Plänen gehört ein Online-Logbuch als Blog verbunden mit Sozialen Medien, v.a. einem YouTube-Kanal. Ist heutzutage Usus. Macht aber Arbeit. Werde ich die Zeit dafür haben? Im Kern bleibt es dabei, wie es einige inzwischen kennen:

So mach nur einen Plan…

Cook & Sail, naturnahes Segeln mit Muße, aber auch gelegentlich längere Törn Etappen. Zeit haben für Landgänge, keine Haudegen-Aktionen. Bei Bft. 6 ist in der Regel Schluss – Safety First! Und längere Fahrten unter Motor bei Flaute mag ich auch nicht. Siehe oben. Sobald näheres absehbar ist, steht es in den Segelprojekten. Da macht es Sinn, dass ihr Euch ins Gästebuch eintragt für Aktuelles.

Klar aber ist: Für die die An- und Abfahrt ist jeder selbst verantwortlich. Preise bleiben niedrig und richten sich nach Dauer des Mitsegelns und Komfortanspruch.